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A trebles voice

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Säkularisation

Unter Säkularisation versteht man die staatliche Einziehung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer.

 

Diese hatte die Aufhebung von Klöstern und Hochstiften zur Folge.
In Bayern z. B. zwischen 1799 und 1806. Damit fanden auch erst einmal die diesen Institutionen angeschlossenen Schulen ihr Ende, so sie der neue Landesherr nicht übernahm.
Für das Knabenchorarchiv und seine Betrachtungen ist das insofern wichtig, da damit auch Hofkapellen und Sinknaben-Institute ihr Ende fanden.

Kloster – Knabenchor – Vermutung

Es scheint einiges dafür zu sprechen, dass Männerklöster die nicht einem Bettelorden angehören und eine Schule unterhalten, immer auch einen Knabenchor / eine Knabenschola betreiben.
Dies gilt maximal bis zur Säkularisation 1806, danach wird die Situation sehr unterschiedlich und ist spätestens Mitte des 20. Jh. nicht mehr haltbar.
Für Domschulen sollte das gleiche gelten. Ein interessantes Beispiel zumindes für den Einfluß eines Bettelordens auf eine Knabenschola finden wir bei der Knabenschola Zur Heiligen Familie - Karlstadt, deren Gründung und Auflösung ganz eindeutig mit dem Franziskanerorden zusammen hängt. Vgl. zur Gründung "Die Pfarrei "Zur Heiligen Familie" " 1780 und zur Auflösung " 1965 - 1990 Pfarrgemeide zur Heiligen Familie Karlstadt" 1781 .


Hermann Kretzschmar stellt 1879 in einem Vortrag folgene Behauptung auf:

"Carl der Große war ein begeisterter Verehrer der
päpstlichen Capelle und ihrer Einrichtung. Auf seinen Befehl muß
ten an allen Bischofskirchen und an allen Klöstern im Reiche Singe-
schulen und Chöre eingerichtet werden." 1467

Leider hat er dazu keine Quelle angegeben.



Inhaltlich in die selbe Richtung berichtet 1843 Heinrich Alt, er spricht von Karl dem Großen als Freund und Föderer des Gregorianischen Gesangs1468 jedoch auch ohne Nennung konkreter Quellen.


Auf Grund eigener Recherchen hat sich in den Chronicon Moissiacense der Jahre 802 bis 805 folgender Text Abschnit gefunden:

"Mandqavit autem, ut unusquisque episcopus in omni reno vel imperio suo, ipsi cum presbyteris suis, officium, sicut psallit ecclesia Romana, facerent. Nam et scholas suas cantorum in loca congrua construi praecepit. Similiter et in monasteriis sancti Benedichti servantibus regulam, iut officium pipsius facerent, sicut regula docet."

Zitiert nach: Pertz, Georgius Henricus, Monumenta Germaniae Historica, INDE ab anno Christi Quingentesiomo usque ad Annum Millesimum et Quingentesimum, Hannover, 1826, S. 306.

Das entspricht inhaltlich dem 2. Teil des Textes von Kretzschmar.

Es ist so was, wie eine Art Geburtsstunde des Knabenchorwesens im Frankenreich. Die Frage welcher der älteste Knabenchor ist, kann nicht abschließend geklärt werden. Vieles spricht aber dafür das die am Dom zu Aachen und Trier zu den ersten gehört haben dürften. Eine andere Frage ist die welcher die längste ununterbrochene Tradition hat?
 

Kirchlich spricht der liturgische Bedarf, Teile der Messe waren zu singen, für die Vermutung.
Dazu komm die paulinische Anweisung im 1 Kor 14,33b-36

Ein prominentes Beispiel: Die Benediktinerabtei Niederaltteich, wo dieser Zusammenhang urkundlich ist.


Ein wichtiger weiterer Punkt ist, dass in den damaligen Schulen die "Sieben freien Künste" gelehrt wurden.
Diese teilen sich wiefolgt:

Zum Trivium gehörten:

  1. Grammatik
  2. Rhetorik
  3. Dialektik bzw. Logik

Zum Quadrivium gehörten:

  1. Arithmetik: Zahlentheorie (Zahlbegriff, Zahlenarten, Zahlenverhältnisse) und z. T. auch praktisches Rechnen
  2. Geometrie: euklidische Geometrie, Geographie, Agrimensur
  3. Musik: Musiktheorie und Tonarten unter anderem als Grundlage der Kirchenmusik
  4. Astronomie: Lehre von den Sphären, den Himmelskörpern und ihren Bewegungen, unter Einschluss der Astrologie
     

Für die Zeit nach bzw. wärend der Reformation findet sich folgende Feststellung:"Für die Entwidelung bes Kircbenliebes ist der Umstand von Wichtigkeit gewesen, daß ber Kirchengesang als eine Hauptaufgabe ber Schule angesehen wurde, Die Schulorbnungen der Reformation nahmen ganz besonbers darauf Rücksicht, daß bie lateinische Schule, wie es schon im Mittelalter der Fall gewesen, ben Knabenchor der Kirche zur Verfügung zu stellen habe."1491 Diese Aussage ist noch nicht hinsichtlich ihrer Haltbarkeit geprüft, jedoch trotzdem sehr interessant. Bisher sind uns keine solchen Schulordnungen untergekommen. Auch wäre zu prüfen, ob dies nur regional auf die Oberlausiz zutrifft,

 

Quellen

1467 Kretzschmar Hermann, Chorgesang Sängerchöre und Chorvereine, in: Hrsg. Graf Waldersee Paul, Sammlung Musikalischer Vorträge, Leipzig, 1879, S. 384.
1468 Alt Heinrich, Der christliche Cultus nach seinen verschiedenen Entwidelungsformen und seinen einzelnen Theilen historisch dargestellt, Berlin, 1843, S. 295.
1491 Hrsg. vom Präsidium der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e.V., Das detsche Kirchenlied in der Oberlausiz bis 1624,Neues lausitzisches Magazin. 48. erstes Heft. Görlitz. 1871, S. 30.
1780 Hrsg. Pfarrei Zur Heiligen Familie, Die Pfarrei "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt 50 Jahre jung, Karlstadt, 2016, S. 10.
1781 Hrsg. Pfarrei Zur Heiligen Familie, 1965 - 1990 Pfarrgemeide zur Heiligen Familie Karlstadt, Karlstadt, 1990, S.92.

 

Liturgische Chorkleidung

Es erscheint sinnvoll, den Begriff der liturgische Chorkleidung für das Knabenchorarchiv zu definieren:

Unter liturgische Chorkleidung verstehen wir die Kleidung die von Knabenchören oft abweichend von ihrer Standart Chorkleidung in Kirchen und bei kirchlichen Feiern getragen wird und die typischer weise vom Erscheinungsbild her dem kirchlichen Raum zugeordnet wird, nicht jedoch Ordensgemeinschaften.

Grund: Viele christliche und andere Glaubensgemeinschaften stellen exakte Anforderung an den Begriff der liturgischen Kleidung. Diese Anforderungen sind bei unseren Betrachtungen derzeit nicht weiter hilfreich und würden nur zu einer Aufsplitterung führen. Wahrscheinlich wäre auch in vielen Fällen keine abschließende Klärung möglich.

Beispiel Chorhemden:

Anglikanisch

Wie man auf dem Bild erkennen kann
haben wir einen runde Kragenausschnitt und
meist weite geschlitzte weite Ärmel. Dazu kommt noch,
dass das Chorhemd relativ lang ist.

Katholisch

Eckiger Kragenausschnitt. Geraffte oder gelegte Falten
auf Vorder- und Rückseite.

chorhemd anklikanisch chorhemd anklikanisch

Knabenchöre an St. Ulrich und Afra eine vorläufige Chronologie mit Lücken

Darstellung nach dem aktuellen Quekllenlage

 

1976 bis heute   kein eigener Knabenchor
1972 bis 1976   St. Ulrichs Sängerknaben
1955 bis 1972   St. Ulrich und Afra Knabenschola
1945    Knabenchor St. Georg
   
   
- 1850    St. Ulrich und Afra Singknaben
1500   Chor von St. Ulrich, St. Moritz und Dom bei Grundsteinlegung des Chores oder Langhauseinweiung. Der Anlass scheint strittig zu sein.
um 1240   Prior Adilbert von. St. Ulrich und Afra "parvulorum paedagogus" *, hier könnte die Kloster – Knabenchor – Vermutung greifen.
1012   Gründung der Benediktinerabtei

* Die Frage ist, wie ist das zu übersetzen? Die Übersetzung mit Klosterschulleiter, die sichmanchmal findet, scheint etwas zu hoch gegriffen. Eine Übersetzung mit Lehrer der (kleinen) Jungen dürfte nach Ansicht des Autors treffender sein.

Nachweis von historischen Knabenchören bzw. deren Rückverfolgung in die Vergangenheit

Je weiter man in der Geschichte zurückgeht, desto spärlicher werden die Aufzeichnungen zu Knabenchören, obwohl deren Existenz als sicher vermutet werden kann. Ein Weg des Nachweises sind dabei Viten von Personen, die in ihrer Kindheit als Singknaben aktiv waren. Den wo ein Singknabe da meist auch ein Chor. Dieses Vorgehen hat aber leider ein Problem, ein gezieltes Suchen ist nur sehr eingeschränkt möglich und man ist auf die Interessenlage der Ersteller der Viten angewiesen, dass diese das Thema auch erfassen und ob eine Zuordnung möglich ist, wenn an einem Ort mehrere Möglichkeiten bestehen, z. B. in Augsburg bis zu 6.

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Die in dieser Kategorie angezeigten Artikel, beruhen auf Beobachtungen. Auf Grund der bisher gefundenen und gelisteten Knabenchöre, d.h. aber auch, dass es Abweichungen geben kann die nur nicht bekannt sind oder noch nicht bekannt sind.

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