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A trebles voice

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Kloster – Knabenchor – Vermutung

Es scheint einiges dafür zu sprechen, dass Männerklöster die nicht einem Bettelorden angehören und eine Schule unterhalten, immer auch einen Knabenchor / eine Knabenschola betreiben.
Dies gilt maximal bis zur Säkularisation 1806, danach wird die Situation sehr unterschiedlich und ist spätestens Mitte des 20. Jh. nicht mehr haltbar.
Für Domschulen sollte das gleiche gelten. Ein interessantes Beispiel zumindes für den Einfluß eines Bettelordens auf eine Knabenschola finden wir bei der Knabenschola Zur Heiligen Familie - Karlstadt, deren Gründung und Auflösung ganz eindeutig mit dem Franziskanerorden zusammen hängt. Vgl. zur Gründung "Die Pfarrei "Zur Heiligen Familie" " 1780 und zur Auflösung " 1965 - 1990 Pfarrgemeide zur Heiligen Familie Karlstadt" 1781 .


Hermann Kretzschmar stellt 1879 in einem Vortrag folgene Behauptung auf:

"Carl der Große war ein begeisterter Verehrer der
päpstlichen Capelle und ihrer Einrichtung. Auf seinen Befehl muß
ten an allen Bischofskirchen und an allen Klöstern im Reiche Singe-
schulen und Chöre eingerichtet werden." 1467

Leider hat er dazu keine Quelle angegeben.



Inhaltlich in die selbe Richtung berichtet 1843 Heinrich Alt, er spricht von Karl dem Großen als Freund und Föderer des Gregorianischen Gesangs1468 jedoch auch ohne Nennung konkreter Quellen.


Auf Grund eigener Recherchen hat sich in den Chronicon Moissiacense der Jahre 802 bis 805 folgender Text Abschnit gefunden:

"Mandqavit autem, ut unusquisque episcopus in omni reno vel imperio suo, ipsi cum presbyteris suis, officium, sicut psallit ecclesia Romana, facerent. Nam et scholas suas cantorum in loca congrua construi praecepit. Similiter et in monasteriis sancti Benedichti servantibus regulam, iut officium pipsius facerent, sicut regula docet."

Zitiert nach: Pertz, Georgius Henricus, Monumenta Germaniae Historica, INDE ab anno Christi Quingentesiomo usque ad Annum Millesimum et Quingentesimum, Hannover, 1826, S. 306.

Das entspricht inhaltlich dem 2. Teil des Textes von Kretzschmar.

Es ist so was, wie eine Art Geburtsstunde des Knabenchorwesens im Frankenreich. Die Frage welcher der älteste Knabenchor ist, kann nicht abschließend geklärt werden. Vieles spricht aber dafür das die am Dom zu Aachen und Trier zu den ersten gehört haben dürften. Eine andere Frage ist die welcher die längste ununterbrochene Tradition hat?
 

Kirchlich spricht der liturgische Bedarf, Teile der Messe waren zu singen, für die Vermutung.
Dazu komm die paulinische Anweisung im 1 Kor 14,33b-36

Ein prominentes Beispiel: Die Benediktinerabtei Niederaltteich, wo dieser Zusammenhang urkundlich ist.


Ein wichtiger weiterer Punkt ist, dass in den damaligen Schulen die "Sieben freien Künste" gelehrt wurden.
Diese teilen sich wiefolgt:

Zum Trivium gehörten:

  1. Grammatik
  2. Rhetorik
  3. Dialektik bzw. Logik

Zum Quadrivium gehörten:

  1. Arithmetik: Zahlentheorie (Zahlbegriff, Zahlenarten, Zahlenverhältnisse) und z. T. auch praktisches Rechnen
  2. Geometrie: euklidische Geometrie, Geographie, Agrimensur
  3. Musik: Musiktheorie und Tonarten unter anderem als Grundlage der Kirchenmusik
  4. Astronomie: Lehre von den Sphären, den Himmelskörpern und ihren Bewegungen, unter Einschluss der Astrologie
     

Für die Zeit nach bzw. wärend der Reformation findet sich folgende Feststellung:"Für die Entwidelung bes Kircbenliebes ist der Umstand von Wichtigkeit gewesen, daß ber Kirchengesang als eine Hauptaufgabe ber Schule angesehen wurde, Die Schulorbnungen der Reformation nahmen ganz besonbers darauf Rücksicht, daß bie lateinische Schule, wie es schon im Mittelalter der Fall gewesen, ben Knabenchor der Kirche zur Verfügung zu stellen habe."1491 Diese Aussage ist noch nicht hinsichtlich ihrer Haltbarkeit geprüft, jedoch trotzdem sehr interessant. Bisher sind uns keine solchen Schulordnungen untergekommen. Auch wäre zu prüfen, ob dies nur regional auf die Oberlausiz zutrifft,

 

Quellen

1467 Kretzschmar Hermann, Chorgesang Sängerchöre und Chorvereine, in: Hrsg. Graf Waldersee Paul, Sammlung Musikalischer Vorträge, Leipzig, 1879, S. 384.
1468 Alt Heinrich, Der christliche Cultus nach seinen verschiedenen Entwidelungsformen und seinen einzelnen Theilen historisch dargestellt, Berlin, 1843, S. 295.
1491 Hrsg. vom Präsidium der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e.V., Das detsche Kirchenlied in der Oberlausiz bis 1624,Neues lausitzisches Magazin. 48. erstes Heft. Görlitz. 1871, S. 30.
1780 Hrsg. Pfarrei Zur Heiligen Familie, Die Pfarrei "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt 50 Jahre jung, Karlstadt, 2016, S. 10.
1781 Hrsg. Pfarrei Zur Heiligen Familie, 1965 - 1990 Pfarrgemeide zur Heiligen Familie Karlstadt, Karlstadt, 1990, S.92.

 

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